Wir alle haben bei dem Gedanken an ein Projekt oder eine Aufgabe schon einmal gedacht: „Das wird nicht gut gehen.“ Diese Vorahnung kann sich erfüllen oder nicht, was von unterschiedlichsten Faktoren abhängig sein kann. Wenn wir Einfluss auf den Ausgang haben, hängt es ggf. von unserem Willen ab, alles in eine erfolgreiche Richtung zu drehen. Wenn wir nur ein Beobachter der Szenerie sind, können wir womöglich nur kommentieren. Letztlich wissen wir aber nicht, was alles passieren wird.
Jesus war in vielen Fällen ein aktiver Gestalter des Geschehens auf der Erde. Er sprach mit den Menschen, heilte Kranke, aß mit Ausgestoßenen. Und doch wusste er, wo all das enden wird. Im Wochenspruch für diese Woche steht:
Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.
Lukas 18,31
Vorahnung vs. Wissen
Jesus hatte nicht nur einfach eine böse Vorahnung. Nein, er wusste ganz genau, was alles in Jerusalem passieren wird. Er wusste, dass Judas ihn verraten und Petrus ihn verleugnen wird. Er wusste, dass er geschlagen, gedemütigt und getötet werden würde. Und er wusste, dass selbst Gott, sein Vater, ihn verlassen würde. Denn die Propheten hatten viele hundert Jahre zuvor bereits alles angekündigt.
Und doch ging er nach Jerusalem. Er war bereit, all das auf sich zu nehmen, weil er wusste, dass wir Menschen nur durch dieses Opfer gerettet werden können.
Jesus wusste aber auch, dass mit seinem Tod am Kreuz nicht alles vorbei sein würde. Er wusste, dass er drei Tage später wieder auferstehen und der Tod damit endgültig besiegt sein würde. Die Vergebung der Sünden und das ewige Leben sind Geschenke, die Gott uns gemacht hat. Jesus legte den Grundstein dafür in Jerusalem und durch Gottes Gnade dürfen wir heute noch davon profitieren.
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Mitglied des Kirchenvorstands der ev.-luth. Elia-Kirchengemeinde gehört es auch zu meinen Aufgaben, regelmäßig die Gemeinde im Gottesdienst zu begrüßen und dabei auf den Wochenspruch einzugehen. Der vorstehende Text ist eine leicht veränderte Variante meiner Begrüßung vom 23.02.2020, dem Sonntag Estomihi.
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