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Augen nach vorne

Die Sonntage in der Passionszeit haben lateinische Namen, wie zum Beispiel „Okuli“. Dieser lateinische Name leitet sich aus Psalm 25 Vers 15 ab: „Oculi mei semper ad Dominum.“ Auf Deutsch: „Meine Augen sehen stets auf den HERRN.“

Auch der Wochenspruch aus Lukas 9 greift das Thema auf:

Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Lukas 9,62 (Luther 2017)

Mein erster Gedanke bei diesem Vers war: Ich habe noch nie Hand an einen Pflug gelegt. Und das wird den meisten von uns so gehen. Oder wer von Ihnen, werte Leserinnen und Leser, hat zuletzt schwitzend hinter einem Pferde- oder Ochsengespann einen Pflug durch die lehmige Erde des eigenen Wohnortes geführt?

Die Volxbibel, eine moderne Bibel-Übertragung, hat das deshalb etwas anders formuliert:

Wer beim Fahren nach hinten guckt, landet am Baum, und wer sich beim Arbeiten ablenken lässt, der taugt nicht für Gottes neue Zeit.

Lukas 9,62 (Volxbibel)

Wir sollen uns auf den vor uns liegenden Weg und das Ziel konzentrieren und nicht auf das, was bereits hinter uns liegt. Natürlich dürfen wir auch aus unseren Fehlern und denen anderer lernen. Wir dürfen gucken, was lief gut, was lief schlecht, was können wir vielleicht in Zukunft anders machen? Aber wir können das, was bereits geschehen ist, eben nicht mehr verändern.

Wenn wir uns auf das konzentrieren, was vor uns liegt, dann können wir unsere bestmögliche Leistung bringen – für uns, für andere und, ganz besonders, für Gott uns ein Reich.


Im Rahmen meiner Tätigkeit als Mitglied des Kirchenvorstands der ev.-luth. Elia-Kirchengemeinde gehört es auch zu meinen Aufgaben, regelmäßig die Gemeinde im Gottesdienst zu begrüßen und dabei auf den Wochenspruch einzugehen. Der vorstehende Text ist eine leicht veränderte Variante meiner Begrüßung vom 03.03.2024, dem Sonntag Okuli.

Veröffentlicht in Glaubensimpulse

Bildquellen

  • Pfeil: Shirly Niv Marton auf Unsplash

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