Kennen Sie diese Weltuntergangsprediger, die Ihnen in der Fußgängerzone entgegenrufen „Das Ende ist nah!“?
Nun, heute darf auch ich Ihnen mal zurufen: „Das Ende ist nah!“ Dabei meine ich nicht das Ende des Tages, obwohl dieses mit Sicherheit eines der am nächsten liegenden Enden ist.
Nein, ich meine das Ende des Kirchenjahres. Denn mit dem heutigen Sonntag verlassen wir die nahezu end- und ereignislose Durchnummerierung der Sonntage nach Trinitatis und beginnen mit dem Countdown: Heute ist der drittletzte Sonntag des Kirchenjahres.
Auch der Wochenspruch deutet bereits ein Ende an, allerdings wiederum ein anderes Ende. Im 2. Brief an die Korinther lesen wir hier:
Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!
2. Korinther 6,2b (Luther 2017)
Oder aber in der Übersetzung der Basibibel:
Seht doch! Jetzt beginnt die Zeit, in der Gott Gnade schenkt. Seht doch! Jetzt ist der Tag der Rettung.
2. Korinther 6,2b (Basisbibel)
Hier versteckt sich etwas, das ich persönlich sehr wichtig finde und das auch Luther in seinen vier Soli aufgegriffen hat: Allein durch die Gnade, die Gott uns schenkt, können wir ewiges Leben erlangen. Wir können es uns nicht durch gute Taten verdienen.
Am Ende eines jeden irdischen Lebens ist nicht entscheidend, was wir seit unserer Geburt getan haben, sondern was wir geglaubt haben.
Nun ist es auch nicht so, dass wir machen können, was wir wollen, aber letztlich ist der Glaube an Jesus Christus der entscheidende Faktor auf dem Weg zum ewigen Leben.
Und noch einmal: „Das Ende ist nah!“ Allerdings nur das Ende dieses Textes.
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Mitglied des Kirchenvorstands gehört es auch zu meinen Aufgaben, regelmäßig die Gemeinde im Gottesdienst zu begrüßen und dabei auf den Wochenspruch einzugehen. Der vorstehende Text ist eine leicht veränderte Variante meiner Begrüßung vom 11. November 2018, dem Drittletzten Sonntag des Kirchenjahrs.
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