Vor vielen, vielen Jahren hatten wir uns mit Freunden aus dem Jugendkreis verabredet. Es gab eine ausgemachte Uhrzeit und einen Treffpunkt, alle waren pünktlich da, aber eine Person fehlte. Und so warteten wir.
Handys gab es zwar schon, aber nicht jeder war damit immer und überall zu erreichen. Endlich kam die vermisste Person und wurde mit den Worten begrüßt: „Wir haben eine halbe Ewigkeit auf dich gewartet!“ „Ich bin doch nur eine Viertelstunde zu spät“, wurde uns entgegnet.
Seit diesem Zwischenfall war bei uns der Begriff „Ewigkeit“ mit einer klaren, wenn auch nicht ganz ernst gemeinten, Zeitangabe versehen: Wenn eine „halbe Ewigkeit“ 15 Minuten umfasste, musste ja die „Ewigkeit“ eine halbe Stunde dauern.
An diese amüsante Geschichte musste ich denken, als ich den Wochenspruch für das Osterfest las:
Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
Offenbarung 1,18
Diese Zeitangabe „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ kommt in der Lutherbibel 30 Mal vor. Aber was soll das bedeuten? Eine „Ewigkeit“ ist ja schwer zu fassen – und dauert mit Sicherheit keine halbe Stunde.
Letztlich ist hier einfach nur ein endloser Zeitraum gemeint. Die BasisBibel übersetzt diesen Passus mit „für immer und ewig“ und ich denke, das trifft es ebenfalls sehr gut.
Jesus starb am Kreuz für unsere Sünden. Aber er besiegte den Tod und wurde wieder lebendig. Wir können Jesus daher auch „den Lebendigen“ nennen: Er ist lebendig – für immer und ewig. Durch und mit ihm leben wir als Christen ebenfalls ewig. Das ewige Leben ist uns mit Jesus sicher. Halleluja.
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Mitglied des Kirchenvorstands der ev.-luth. Elia-Kirchengemeinde gehört es auch zu meinen Aufgaben, regelmäßig die Gemeinde im Gottesdienst zu begrüßen und dabei auf den Wochenspruch einzugehen. Der vorstehende Text ist eine leicht veränderte Variante meiner Begrüßung von Ostermontag, dem 10.04.2023.
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