Wenn man sich manchmal die Nachrichten ansieht, könnte man auf die Idee kommen, dass manche Menschen alle Regeln doof finden. Dabei gibt es viele Regeln, die gut sind und einfach nur unser Zusammenleben ermöglichen sollen. Dinge, die Konsens sein sollten, wie die Grundrechte in unserer Verfassung.
Und doch scheinen derzeit bspw. die Freiheit des religiösen Bekenntnisses, das Asylrecht oder das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit bei manchen Menschen zur Disposition zu stehen. Offener Antisemitismus, offene Fremdenfeindlichkeit und sinnlose Gewalt scheinen derzeit völlig in Ordnung zu sein. Und wehe, es wagt jemand, durch verschiedene Maßnahmen, unseren Kindern eine lebenswerte Umwelt hinterlassen zu wollen. Die einzige Regel, auf die man sich derzeit anscheinend am ehesten einigen kann, ist die Abseitsregel beim Fußball.
Auch Gott gibt uns Regeln und Gebote. Dabei geht es weniger um eine mögliche Einschränkung unseres Lebens, sondern sie sollen vielmehr Richtschnur für unser Leben sein. Da wir Menschen aber gern mal Dinge vergessen, erinnert uns Gott immer wieder daran.
Der Wochenspruch für diese Woche kommt daher ein wenig mahnend und belehrend daher:
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Micha 6,8 (Luther 2017)
Oder in der Übersetzung der BasisBibel:
Es wurde dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: das Rechte tun, Nachsicht mit anderen haben und bewusst den Weg mit deinem Gott gehen.
Micha 6,8 (BasisBibel)
Gott erinnert durch seinen Propheten Micha die Menschen an Dinge, die er schon mal gesagt und als Regeln gegeben hat. Er erwartet, dass wir wenigstens versuchen, sie einzuhalten. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Aber im Gegensatz zu den Menschen, die Micha damals zugehört haben, haben wir eine Lösung für den Fall des Scheiterns: Jesus. Wir dürfen jederzeit zu ihm kommen und sagen: „Ich hab’s versucht. Tut mir leid, dass es nicht geklappt hat.“ Er vergibt uns, weil er uns liebt und gibt uns eine neue Chance. Immer wieder neu.
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Mitglied des Kirchenvorstands der ev.-luth. Elia-Kirchengemeinde gehört es auch zu meinen Aufgaben, regelmäßig die Gemeinde im Gottesdienst zu begrüßen und dabei auf den Wochenspruch einzugehen. Der vorstehende Text ist eine leicht veränderte Variante meiner Begrüßung vom 22.10.2023, dem 20. Sonntag nach Trinitatis.
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